In der Rechnung 2020 ist im Bericht des Aufgabenbereichs in der Berufsbeistandschaft folgendes zu lesen:
Im Erwachsenenschutz ist eine steigende Zahl von psychisch kranken Klienten mit herausfordernden Krankheitsdiagnosen (Persönlichkeitsstörungen, Borderline, Erkrankungen im schizophrenen Formenkreis) zu beobachten. Die Wohnkompetenzen wie auch die Tagesstruktur sind bei etlichen Klienten kaum vorhanden. Wir stellen zunehmend einen Mangel an therapeutischen Fachpersonen fest. Die ambulanten Angebote erreichen teilweise unsere Klienten nicht, dadurch werden sie medizinisch und betreuerisch zu wenig unterstützt.
Aus unserer Sicht handelt es hier um besorgniserregende Zustände, vor allem auch deshalb, da es sich bei den Krankheitsdiagnosen um schwerwiegende psychische Erkrankungen handelt. Deshalb möchten wir vom Gemeinderat gerne folgende Fragen beantwortet haben:
- Was unternimmt die Berufsbeistandschaft, um die Wohnkompetenzen / die Tagesstruktur der Klienten zu verbessern?
- Ist dies nur mit betreutem Wohnen zu erreichen oder gibt es andere niederschwellige Möglichkeiten?
- Handelt es sich dabei um ein gemeindespezifisches Problem, oder ein kantonales, oder ist diese Entwicklung schweizweit zu beobachten?
- Ist die Berufsbeistandschaft mit anderen Gemeinden/Kantonen im Austausch was den therapeutischen Fachkräftemangel betrifft? Wenn ja, wie sieht es in anderen Gemeinden/Kantonen aus?
- Gibt es einen Verband, eine übergeordnete Stelle, die sich mit dieser Problematik befasst?
- Was ist der Grund, dass die ambulanten Angebote die Klienten nicht erreichen? Wie kann das verbessert werden?
Namens der SP Fraktion
Barbara Fas
Aktueller Status des Geschäfts und vollständige Interpellation